Alternative Materialien zu Dachziegeln
Die Alternativen zu Dachziegeln unterscheiden sich nicht nur vom Material, sondern auch von ihrer Langlebigkeit und den Kosten. Um sich ein besseres Bild machen zu können, ist es unbedingt notwendig, die Unterschiede der einzelnen Vor- und Nachteile zu kennen und diese miteinander zu vergleichen. Klassische Dachziegel bestehen aus Ton oder aus Beton, die neuen Alternativen kommen in zahlreichen Materialien vor.
Natürliche Alternativen zu Dachziegeln
Umweltschonende und ökologisch unbedenkliche Materialien finden sich nicht nur bei klassischen Ton-Dachziegeln, sondern auch bei anderen Dachbelägen. Ein schöner Nebeneffekt ist die Ressourcenschonung durch teils sehr lange Haltbarkeit der natürlichen Materialien.
- Metall wie Aluminium, Stahl und Kupfer
- Schieferplatten
- Gründächer
- Betondachsteine
Künstliche und bedenkliche Alternativen zu Dachziegeln
Leider ist nicht jedes Material so unbedenklich und umweltfreundlich. Dennoch haben auch diese Varianten ihre Daseinsberechtigung und sollten angesprochen werden, damit ein umfassender Überblick möglich ist.
- Bitumen- / Asphaltschindeln
- Faserzementplatten
- Kunststoffdachziegel
Diese Vor- und Nachteile besitzen die Alternativen zu Dachziegeln
Jedes der genannten Materialien hat individuelle Vorzüge und Nachteile zu bieten. Um diese besser beurteilen zu können, musst du dich mit den einzelnen Materialien, ihren Qualitätsunterschieden und Besonderheiten auseinandersetzen.
Alternative | Material | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Metall | Stahl, Aluminium, Kupfer | Langlebig, wetterfest, leicht, oft wiederverwertbar | Kann bei Regen laut sein, teurer als einige Materialien, kann bei schlechter Isolierung Kondensation fördern |
Dachschindeln | Asphalt, Bitumen, Holz | Kostengünstig (Asphalt), attraktive Optik (Holz), einfach zu installieren | Kurzlebiger als andere Materialien, Asphalt ist anfällig für Hitze und Wind, Holz benötigt regelmäßige Wartung |
Schiefer | Naturschiefer | Äußerst haltbar, feuerfest, attraktive natürliche Optik | Sehr schwer, teuer, aufwändige Installation |
Solarziegel | Fotovoltaische Materialien | Erzeugen Strom, ästhetisch ansprechend, umweltfreundlich | Hohe Anfangskosten, Komplexität der Installation, Wartungsanforderungen |
Gründach | Erde und Pflanzen | Verbessert die Wärmedämmung, reguliert die Gebäudetemperatur, unterstützt die Biodiversität | Erfordert zusätzliche Strukturunterstützung, regelmäßige Wartung, höhere Anfangsinvestition |
Faserzement | Zement vermengt mit Fasern | Feuerresistent, langlebig, resistent gegen Termiten und Fäulnis, kostengünstiger als natürlicher Schiefer | Kann im Laufe der Zeit spröde werden, Gewicht kann ein Faktor sein, Asbestrisiko bei älteren Produkten |
Synthetische Dachziegel | Gummi- oder Kunststoffverbundstoffe | Leicht, bruchfest, vielseitige Gestaltungsoptionen, oft aus recyceltem Material | Längere Haltbarkeit noch zu beweisen, kann empfindlich gegenüber extremen Temperaturen sein |
(Tabelle: © Redaktion firmenweb.de)
Metalldächer aus Aluminium, Stahl und Kupfer als Alternative zu Dachziegeln
Diese Bedachungen besitzen eine enorm hohe Haltbarkeit von über 50 Jahren und sind anschließend optimal recycelbar, was der Umwelt zugutekommt. Außerdem sind sie besonders feuerbeständig und wartungsarm. Allerdings gehören Metalldächer zu den kostenintensiven Dacheindeckungen und können bei Regen zu einer erhöhten Geräuschentwicklung beitragen.
Trotz guter Beschichtungen kann es dazu kommen, dass die Metalldächer im Laufe der Zeit rosten. Da es unterschiedliche Metalldächer gibt, muss hier eine zusätzliche Unterscheidung getroffen werden. Aluminiumdächer sind wahre Leichtgewichte und lassen sich gut händeln und erleichtern die Installation erheblich. Der schnelle Aufbau spart Bauzeit ein und führt in der Folge zu geringeren Arbeitskosten. Zudem sind sie durch ihr geringes Gewicht hervorragend für Leichtdächer geeignet.
Aluminium
Aluminium ist selbst in feuchten oder salzigen Regionen höchst korrosionsbeständig und kann mit einer hohen Lebensdauer punkten. Da Aluminiumdächer das Sonnenlicht reflektieren, heißt sich das Dach im Gegensatz zu anderen Materialien kaum auf. Vor allem in der warmen Jahreszeit kann dies die Kosten für die Kühlung der Räume deutlich minimieren.
Im Zusammenspiel mit geeigneten Isoliermaterialien sorgt ein Aluminiumdach für eine bessere Gebäudeeffizienz. Die große Auswahl an Formen und Farben tragen zu einer großen Designauswahl bei, sodass dein Dach zum funktionalen Stilelement wird.
Stahldächer
Stahldächer sind enorm robust und widerstandsfähig gegen mechanische Einwirkungen und halten auch extremen Wetterlagen stand. Auch Stahldächer sind gut recycelbar und tragen zum Schutz der Umwelt bei. Aus wirtschaftlicher Sicht sind sie kostengünstiger als Aluminium- oder Kupferdächer. Allerdings benötigen Stahldächer eine zusätzliche Beschichtung, um sie vor Rost zu schützen.
Dafür werden Verzinkungen (Feuerverzinkung oder Galvanisierung) aufgebracht, aber auch Beschichtungen aus Aluzink, Polyester, Polyvinylidenfluorid (PVDF), Plastisol oder Epoxid sind erhältlich. Alle Beschichtungen verlängern die Lebensdauer des Stahldachs, wobei Epoxidbeschichtungen auch gegen chemische Einflüsse hoch resistent sind. Stahldächer gibt es ebenfalls in vielen Formen und Farben, die eine ästhetische Gestaltung deines Gebäudes zulassen.
Kupferdächer
Kupferdächer sind die teuerste Variante der Metalldächer. Ihre Langlebigkeit ist beachtlich. Weit über hundert Jahre sind hier möglich. Je älter ein Kupferdach wird, umso mehr wird die natürliche grünliche Patina sichtbar. Diese bildet einen natürlichen Schutz vor allen Umweltbelastungen und Korrosion. Es ist keine weitere Beschichtung notwendig.
Den größten Nachteil bietet Kupfer bei den Anschaffungskosten und der Gefahr des Diebstahls, da es einen hohen Materialwert besitzt, leicht zugänglich ist und ohne hohes Risiko an die Recycling-Industrie verkauft werden kann. Des Weiteren ist Kupfer schwerer als Aluminium und leichter als Stahl, sodass das Gewicht bei Planung der Dachkonstruktion berücksichtigt werden sollte.
Können Bitumen- / Asphaltschindeln eine Alternative zu Dachziegeln sein?
Sie bestehen aus Glasfasermatten mit Bitumen und verfügen über eine Haltbarkeit von bis zu 30 Jahren. Ihr geringer Preis, die vielfältige Designauswahl und die einfache Verarbeitung machen sie besonders attraktiv für Preisbewusste. Allerdings gehört Bitumen nicht zu den umweltfreundlichen Stoffen und kann nicht recycelt werden. Als weiteres Manko kann ihre Empfindlichkeit gegenüber starker Sonneneinstrahlung gesehen werden, da sich das Material bei Wärme ausdehnt und bei Kälte wieder zusammenzieht, kann es zu Rissbildung oder sogar Verformungen kommen.
Die Pigmente der Bitumenschindeln sind nicht lichtecht und verblassen durch die UV-Strahlung der Sonne. Zudem werden die chemischen Bestandteile zersetzt, was zu einer Versprödung der Schindeln führt. Die Veränderung der Oberfläche verkürzt nicht nur die Lebensdauer, sondern bietet Pilz- und Algenwachstum einen guten Nährboden. Darum solltest du bei Bitumenschindeln unbedingt auf hochwertige Schindeln zurückgreifen, die für den dauerhaften Einsatz eine spezielle UV-Resistenz besitzen. Reflektierende und strukturierte Oberflächen wirken einer Überhitzung entgegen, die positive Auswirkungen auf das Raumklima im Inneren bieten.
Zusätzlich verbaute Belüftungssysteme erhöhen die Haltbarkeit der Bitumenschindeln deutlich. Ansonsten gilt bei dieser Art der Dachbedeckung: regelmäßige Kontrollen und Wartungsarbeiten durchzuführen, um eventuelle Schäden rechtzeitig erkennen zu können.
Welche Vor- und Nachteile haben Betondachsteine als Alternative zu Dachziegeln?
Sie sind günstiger als klassische Dachziegel und verfügen zeitgleich über eine Haltbarkeit von bis zu 60 Jahren. Mit ihrer Feuerfestigkeit und ihrer guten Schall- und Wärmedämmung sind sie eine lohnenswerte Alternative zu Dachziegeln. Durch ihr hohes Gewicht benötigen Betondachsteine einen stabilen Dachstuhl. Bei dieser Art musst du auf eine korrekte Versiegelung achten, damit Frost keine Schäden verursacht. Hierzu eignen sich Acryl-, Silan- / Siloxan-, Polyurethan-, Zement- oder Epoxidbeschichtungen. Ein weiterer wissenswerter Aspekt ist die Ausbleichung der Farben durch Sonneneinstrahlung.
Faserzementplatten statt Dachziegel?
Faserzementplatten bestehen aus verstärktem Zement, der ihnen ein geringes Gewicht verleiht. Mit bis zu 50 Jahren Lebensdauer, einer guten Schall- und Wärmedämmung und der Feuerbeständigkeit verfügen sie über hervorragende Eigenschaften für eine Dacheindeckung. Leider ist die Designauswahl hier nicht so groß und die Verarbeitung sowie die spätere Entsorgung gestaltet sich als schwierig, da Faserzementplatten bei Beschädigung oder unsachgemäßer Handhabung gesundheitsschädlich sein können. Deshalb hat die EU und Deutschland 1990 entschieden, dass Faserzementplatten kein Asbest mehr enthalten dürfen. Nur Faserzementplatten, die der Norm DIN EN 12467 unterliegen, erhalten eine baurechtliche Zulassung. Die Fasern dieser Platten bestehen aus unbedenklichen und umweltfreundlichen Materialien wie Zellulose oder synthetischen Fasern.
Naturmaterial Schiefer als Alternative zu traditionellen Dachziegeln
Ihre hohe Haltbarkeit, mit über hundert Jahren Haltbarkeit und ihrer geringen Wartung machen sie zum effektiven Dachbelag. Ihre natürliche Optik wirkt besonders charmant und ist zudem feuerresistent. Allerdings ist ihre Verlegung sehr aufwendig, erfordert viel Erfahrung und eine belastbare Dachkonstruktion. Schiefer wird natürlich gewonnen und verfügt über individuelle Texturen und Muster. Als Naturprodukt weist Schiefer eine geringe Umweltbelastung auf. Es gibt Schieferplatten in unterschiedlichen Formen und Farben, die gut an die Architektur angepasst werden können.
Kunststoffdachziegel – Umweltschrott oder eine echte Alternative zu Dachziegeln?
Kunststoffdachziegel bestehen aus recyceltem oder neu hergestellten Kunststoffen, die leicht zu installieren sind und sich für Leichtdächer aufgrund ihres geringen Gewichts eignen. Der günstige Anschaffungspreis im Kontext der guten Witterungsbeständigkeit, machen sie zu einer interessanten Alternative zu Dachziegeln. Kunststoffdachziegel verfügen allerdings nur über eine geringe Haltbarkeit von 20 bis 50 Jahren, die durch zusätzliche und regelmäßige Beschichtungen erhöht werden kann. Du solltest wissen, das hohe Sonneneinstrahlung und Wetterwechsel die Zersetzung des Kunststoffs beschleunigt. Zudem belasten sie durch Mikroplastik die Umwelt.
Ökologische Alternative zu Dachziegeln – Gründächer
Gründächer setzen sich aus Vegetationssubstrat auf Dachabdichtungen zusammen. Sie fördern nicht nur eine gute Luftqualität und die Regenwasserrückhaltung, sondern überdies auch eine hohe Wärmedämmleistung, die wiederum zu einem optimalen Raumklima beiträgt. Um ein Gründach zu verwirklichen ist eine robuste Dachkonstruktion unerlässlich. Die hohen Anschaffungskosten und die häufige Wartung machen diese Bedachungsart zu einer umweltfreundlichen Luxusvariante.
Fazit: Die beste Wahl unter den Alternativen
Jetzt wurden Vor- und Nachteile der einzelnen Alternativen zu Dachziegeln beleuchtet und dennoch lässt sich keine konkrete Aussage treffen. Es gibt keinen klaren Gewinner. Insbesondere bei Dächern entscheiden die persönlichen Vorlieben, die Gebäudesubstanz (Alt- oder Neubau) und das Budget. Doch mit dem Wissen aus diesem Artikel fällt dir die Auswahl jetzt garantiert viel leichter.
FAQ rund um die Alternativen von Dachziegeln
Was kostet ein Gründach?
Die Kosten hängen davon ab, ob man geplante Vegetation, Drainagesystem, Schutz und Filtervliese, Installations- und Wartungskosten und Baugenehmigungen für die Dachgröße berücksichtigt. Insgesamt kannst du von 80 € bis 200 € pro Quadratmeter ausgehen.
Was ist ein Leichtdach?
Bei einem Leichtdach kommen leichte Materialien wie Aluminium, Kunststoffe oder Verbundstoffe zum Einsatz. Dies führt zu einer geringeren Tragbelastung des Gebäudes und bietet große architektonische Möglichkeiten und eine zeitgleiche schnelle Installation. Im Verbund mit Wärmedämmung und / oder Solarpanelen können Leichtdächer die Energieeffizienz des Gebäudes positiv beeinflussen.
Wie sind die Preise der unterschiedlichen Dacheindeckungen pro m²?
Die Kosten für verschiedene Dachmaterialien variieren erheblich. Hausbesitzer haben viele Optionen zur Verfügung, um ihre Bedürfnisse und Budgets zu erfüllen. Dachziegel kosten etwa 20-40 €/m², Aluminiumdächer kosten etwa 30-70 €/m² und Stahldächer kosten etwa 20-50 €/m². Bitumen- oder Asphaltschindeln sind eine kostengünstigere Option, mit Preisen von 10-30 €/m². Schieferplatten kosten 50-100 €/m² und Kunststoffdachziegel kosten je nach UV-Schutz 10-50 €/m².
Gründächer bieten ökologische und energetische Vorteile, sind jedoch teurer, mit Preisen von 80-200 €/m² bei handelsüblichen Systemen.
Gibt es langlebige Alternativen zu Dachziegeln?
Ja. Schiefer, Kupfer haben mit über hundert Jahren die höchste Haltbarkeit. Aluminium, Stahl, Betondachsteine und Faserzementplatten verfügen über 50 - 60 Jahren Lebensdauer. Bitumen- / Asphaltschindeln und Kunststoffdachziegel trotzen 30 - 50 Jahren den Umwelteinflüssen.